Achsen
und Aussichten
SALLE N°5
Frankreichs Landschaft ist im 17. Jahrhundert von großen geometrischen Perspektiven geprägt, die durch das Hauptelement der langen Achsen möglich wurden. Die sich ihnen anschließenden Sequenzen sind Terrassen und Parterre, Alleen und Wege, Wasserbecken und Kanäle. Um die visuellen Effekte bei einem Spaziergang zu verdoppeln, bediente sich Le Nôtre seiner Kenntnisse über die Gesetze der Perspektive und Optik und verband somit zwei Methoden: die Kollimation und die Anamorphose. Die Kollimation steht für visuelle Fluchtlinien, die man durch Koordination von Entfernungen und Ebenen ermitteln und durch Erdaufschüttungen erhalten kann. Die Anamorphose wiederum verzerrt die Perspektive und lässt Entfernungen geringer erscheinen: Je weiter die Formen entfernt sind, desto länger und breiter müssen sie sein.
Credits
© RMN-Grand Palais (musée du Louvre) / Jean-Gilles Berizzi
© Image : Agence NC