Das Erbe und die Moderne
von Le Nôtre
RAUM N°8
Nach seinem Tod, besteht Le Nôtres Kunst durch die Werke zahlreicher Gestalter fort. Seine Erben sind ehemalige Mitarbeiter und Großneffen. Die Verbreitung von Le Nôtres Werk kam auch durch die Gravuren und Verträge. Mit der sogenannten La Théorie et la pratique du jardinage (1709), gab Dezallier d’Argenville den berühmtesten Gesamtüberblick über einen regulären Barockgarten (jardin regulier français) und – aber nur in Teilen - die Grundsätze von Le Nôtre.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurden in Frankreich weiterhin solche Barockgärten für die Anhänger des „großen Genres“ angelegt. Anfang des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart beziehen sich zahlreiche Gestalter und Theoretiker auf Le Nôtre. Diese Stil-Aneignung tritt in Gärten und Städten in Erscheinung, lässt aber auch eine Vielzahl von unterschiedlichen Ansätzen und Bedeutsamkeiten erkennen. Architekten und Stadtplaner wie Le Corbusier oder Henri Prost interessieren sich ebenso für Le Nôtre. So band Henri Prost Le Nôtres Perspektiven in Frankreichs erstes Autobahnnetz in den 1930er Jahren ein.
Die erfinderische Interpretation des Werks von Le Nôtre intensiviert sich noch in der Nachkriegszeit, insbesondere mit der Axe Majeur in Cergy-Pontoise oder der Terrassen-Promenade in München-Riem oder auch dem Denkmal für die Opfer des 11. September in New York.
Credits
© Nancy, musée Lorrain / photo : Claude Philippot
©FLC/ADAGP, 2013
© Peter Walker Partners (PWP) Landscape Architecture.