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Bibliografische Zeitachse
André Le Nôtre

1610
1610: Ludwig XIII. wird König von Frankreich und Navarra

12. März 1613:
André Le Nôtre wird in einem Haus in den Pariser Tuilerien geboren. Sein Vater ist Erster Königlicher Landschafts- und Gartengestalter.
1629 – 1635
Er studiert bei Simon Vouet, dem Ersten Hofmaler Ludwigs XIII.
1635
Gaston d’Orléans, der Bruder Ludwigs XIII., ernennt Le Nôtre zu seinem Ersten Gärtner. Er ist für die Gärten der Schlösser von Blois und Chambord und den Jardin du Luxembourg verantwortlich.

1637
Nach dem Tod seines Vaters wird Le Nôtre zum Ersten Gärtner des Königs.

1640
Le Nôtre heiratet Françoise Langlois. Sie haben mindestens drei Kinder, die jedoch alle früh sterben. Er macht die Bekanntschaft von Nicolas Poussin.

1643
Ludwig XIII. stirbt, Ludwig XIV. besteigt den Thron.

1643
André Le Nôtre wird Gartengestalter des Königs.

1645
Er gestaltet den Garten der Königin in Fontainebleau um.

Ab 1650
Beginn der Bauarbeiten für das Schloss Vaux le Vicomte von Finanzminister Nicolas Fouquet, den Le Nôtre seit 1640 berät. Durch die von ihm gestalteten Gärten und Parkanlagen erlangt er internationale Berühmtheit.

1657
Le Nôtre wird zum Königlichen Berater und Generalkontrolleur für Gebäude, Gärten, Kunst und Manufakturen ernannt.

1661
Im Juni vollendet er im Schlossgarten von Fontainebleau die größte Beetanlage der Welt, das berühmte „Parterre du Tibre“.

1661
Das Schloss Vaux le Vicomte wird am 17. August mit einem großen Fest eingeweiht. Am 5. September wird Fouquet verhaftet.

1661-1662
Im Auftrag von Ludwig XIV. beginnt André Le Nôtre mit den Arbeiten in Versailles. Er schafft eine Nord-Süd- und Ost-West-Doppelachse und legt Terrassen, Beete und Wälder neu an. Mit dieser Parkanlage gelingt ihm ein Meisterwerk an Harmonie und Fantasie.

1665
André Le Nôtre trifft sich mehrmals mit dem Architekten und Bildhauer Bernini.

1665- 1699
Zeitgleich zu den Arbeiten in Versailles und den königlichen Residenzen
(Vincennes, Fontainebleau, Tuilerien, Saint-Germain-en-Laye, Trianon, Marly usw.)
ist der Gartengestalter auf zahlreichen Baustellen in Frankreich und im Ausland gefragt, u. a. in:
- Saint-Cloud für Philippe d’Orléans
- Chantilly für Louis II. de Bourbon, Prinz von Condé
- Anet für den Herzog von Vendôme
- Clagny für Madame de Montespan
- Maintenon und Saint-Cyr für Françoise d’Aubigné, Marquise de Maintenon
- Meudon für François Michel Le Tellier, Marquis de Louvois
- Sceaux für Jean-Baptiste Colbert
- Greenwich für Karl II. (England), anschließend für Wilhelm III. von Oranien-Nassau, König von England und Statthalter der Niederlande, später auch die Parkanlagen von Schloss Windsor und Schloss Het Loo in den Niederlanden
- Racconigi und Venaria Reale (Italien) für Karl Emanuel II. von Savoyen und anschließend für Viktor Amadeus II.
- Charlottenburg, Potsdam, Herrenhausen, Kassel

1675
André Le Nôtre wird von Ludwig XIV. in den Adelsstand erhoben.

1677
Gemeinsam mit den Malern Le Brun und Van der Meulen erhält Le Nôtre den Auftrag, die Eroberung von Cambrai festzuhalten.

1679
Le Nôtre bereist von Ende April bis Anfang November Italien.

1680
Nach seiner Rückkehr wird Le Nôtre mehrfach geehrt und zum Maître d‘hôtel der Kronprinzessin ernannt.

1681
Le Nôtre wird mit dem „Ordre de Saint-Lazare et du Mont-Carmel“ ausgezeichnet und nimmt fortan regelmäßig an den Sitzungen der Königlichen Akademie für Architektur teil.

1693
André Le Nôtre wird der „Ordre de Saint-Michel“ verliehen. Der König verdankt dem Künstler und feinsinnigen Sammler die prestigeträchtigsten Werke seiner Sammlung.

15. September 1700
In seinem Haus in den Pariser Tuilerien stirbt Le Nôtre im Alter von 87 Jahren. Er hinterlässt Frankreich und der Welt ein einzigartiges Oeuvre, das bis heute bei Theoretikern, Gartengestaltern und Stadtplanern nachwirkt.

1. September 1715
Tod Ludwigs XIV.

 

Quelle : Patricia Bouchenot-Déchin, André Le Nôtre, Fayard, 2013.